Südkurier Oktober 2021
Südkurier 05.12.2020
17.08.2016 WaldshutTiengen
Paul Przybylski war ein Handwerker mit Künstlerseele
Paul Przybylski eröffnete 1950 in Tiengen ein Atelier für künstlerische und handwerkliche Malerarbeiten. Sein Sohn und sein Enkel führen den Betrieb heute weiter.
Drei Generationen: Michael Przybylski und sein Vater Peter zeigen ein Selbstporträt von Paul Przybylski, der als Handwerker und Künstler seinen Weg ging.Bilder: Ursula Freudig
Paul Przybylski führte beruflich ein Doppelleben: Er war Künstler und Handwerker. Er malte mit Pinsel und Farbe Kunstwerke, genauso wie er Häuserwände anstrich. Am Marktplatz 5 in Tiengen, in einem ehemaligen Stall, hat er sich Anfang 1950 ein Atelier eingerichtet und damit den Grundstein für den heutigen Malerbetrieb Przybylski in der Ostpreußenstraße gelegt. Wofür sein Herz schlug, machte das Eröffnungsinserat deutlich: „Atelier für künstlerische Malerarbeiten und Kirchenmalerei“ stand in der Anzeige groß gedruckt, in sehr viel kleineren Buchstaben folgte der Zusatz „es werden auch handwerkliche Arbeiten“ ausgeführt.
Offizielle Eröffnung: Mit diesem Zeitungsinserat gab Paul Przybylski seine Firmengründung bekannt. Repro: Ursula Freudig
Seine künstlerischen Ambitionen unterstrich Paul Przybylski mit einem Sgraffito über der Haustür: Es zeigt den heiligen Lucas, Schutzheiliger der Maler.
Künstlerische Spuren: Das Sgraffito des heiligen Lucas, Schutzpatron der Maler, ziert die Wand des Hauses am Marktplatz 5, geschaffen hat es Paul Przybylski.
„Das Künstlerische kam für ihn vor dem Handwerklichen, er war ein Künstlertyp, oft war die Arbeit schon lange fertig, aber noch immer keine Rechnung geschrieben“, erzählt sein Sohn Peter Przybylski. 1913 erblickte Paul Przybylski in Windisch in der Schweiz das Licht der Welt. Er lernte zunächst das Malerhandwerk. Noch vor dem Krieg kam er nach Deutschland und legte 1947 in seinem Handwerk die Meisterprüfung ab. In dieser Zeit war er schon künstlerisch aktiv und entschied sich, nach dem Meister die freie Kunstschule in Stuttgart zu besuchen. Nach drei Jahren schloss er sie ab. Paul Przybylski wusste, dass er von seiner künstlerischen Arbeit alleine nicht würde leben können. Mit handwerklichen Malerarbeiten sicherte er für sich, seine Frau und die zwei Kinder den Lebensunterhalt.
Handwerker waren in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs gefragt. Es wurde viel gebaut in jenen Jahren. Vor allem auch durch die Baugenossenschaft Neue Heimat. In Tiengen, Waldshut und weiteren umliegenden Orten hat sie bis Ende der 50er Jahre rund 380 Häuser für Flüchtlinge und Heimatvertriebene gebaut. Ganze Wohnblocks entstanden wie beispielsweise in der Tiengener Schaffhauserstraße. „Er hatte genügend zu tun und viel geschafft“, blickt Peter Przybylski auf die ersten Jahre seines Vaters als Geschäftsinhaber zurück. Er war acht Jahre alt, als sein Vater sein Atelier eröffnete, ging nach der Schule bei ihm in die Lehre und hatte im Vergleich zu den anderen Lehrlingen, keinerlei Vergünstigungen. „Ich war immer der Erste, der ran musste“, meint er.
Sein Vater hatte in den ersten Jahren nach Geschäftseröffnung „nur“ ein Motorrad. Gut erinnert sich Peter Przybylski an den Handkarren, den sein Vater und seine Mitarbeiter in den ersten Nachkriegsjahren mit Malerutensilien vollpackten und von Hand zu ihren Auftraggebern zogen, einmal sogar bis nach Berau. Er hat heute noch die Schleifmaschine, mit der sein Vater in den 50er Jahren Türen und Wände vor dem Neuanstrich abschliff. Was allein wegen ihres Gewichts Schwerstarbeit bedeutete: Rund vier Kilo musste Paul Przybylski stemmen, heutige Schleifmaschinen sind mit rund 500 Gramm nicht nur viel leichter, sondern auch viel effektiver.
Schweres Arbeitsgerät: Peter Przybylski mit der vier Kilo schweren Schleifmaschine, mit der sein Vater Paul in den 50er Jahren noch Wände und Türen abgeschliffen hat.
Auch die Farben musste sein Vater noch selber anrühren. Eine diffizile Angelegenheit wie Peter Przybylski weiß, der in seiner Lehrzeit noch Bekanntschaft damit gemacht hatte: „Es war eine Kunst, alle Eimer mit exakt der gleichen Farbe hinzubekommen.“
1975 übernahm er das Geschäft aus den Händen seines Vaters, das zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre in der Ostpreußenstraße war. Heute führt es sein Sohn Michael. Beide haben sein handwerkliches Geschick geerbt, beide sind Handwerkermeister im Malerberuf. 1994, ein paar Tage, nachdem Michael Przybylski seinen Meisterbrief ausgehändigt bekam, ist sein Großvater Paul gestorben. „Er hat so lange durchgehalten, er war schon auch stolz auf unser Handwerk“, meint Michael Przybylski. Umgekehrt ist heute die Familie Przybylski stolz auf das beträchtliche künstlerische Erbe von Firmengründer Paul Przybylski.
Hier hat Paul Przybylski künstlerische Spuren hinterlassen
An und in Gebäuden: Wann immer es die Zeit zuließ, betätigte sich Paul Przybylski künstlerisch. In Tiengen und Umgebung sind in und an öffentlichen und privaten Gebäuden sehr viele Werke von ihm zu finden. Die Bilder an den Seitenaltären in der Tiengener Pfarrkirche und das Wappen an ihrem Turm sind ebenso von Paul Przybylski wie das hintere Deckengemälde in der Nöggenschwieler Pfarrkirche sowie die komplette Deckenmalerei in der Bulgenbacher Kapelle bei Brenden. An etliche Tiengener Geschäfte wie Wegmann und Simmel hat Paul Przybylski Wappen gemalt, die Fensterumrahmung an der Bäckerei Steffen kommt ebenfalls aus seiner Hand. Neben dem bereits erwähnten Sgraffito über seinem einstigen Hauseingang am Marktplatz 5, hat er auch die Wände des heutigen Malerbetriebs in der Ostpreußenstraße künstlerisch gestaltet.
In der Kunst: Sehr groß ist auch sein Vermächtnis an Gemälden und Zeichnungen, das von seiner Familie in Ehren gehalten wird. Großflächige, in kräftigen Farben gemalte Öl und Acryl-Gemälde, darunter auch Selbstporträts, sind ebenso darunter wie feine Bleistiftzeichnungen. Er hat auch Krippen geschnitzt und Restaurationsarbeiten ausgeführt.
In der Ferne: Nicht nur in der Gegend, auch weiter weg, sind Werke von ihm zu finden – sogar in Amerika. Paul Przybylski hat bis ins hohe Alter hinein künstlerisch gewirkt und hat hierfür auch keine Reisen gescheut. Mit 75 Jahren, erzählt seine Familie, wäre er beispielsweise noch nach Berlin gefahren, um dort die Hauswand eines Arzthauses künstlerisch im Stil der Lüftlmalerei zu gestalten. (ufr)
14.05.2015 - Frische Farbe Für Eingangsbereich
Drei Azubis verschönern die Werkrealschule in
Lauchringen.
Lauchringen - Drei Auszubildende im ersten Lehrjahr zum Maler und Lackierer haben unter Anleitung ihres Gewerbeschullehrers Michael Przybylski einer Großflächenwand der Werkrealschule Lauchringen einen neuen Anstrich verpasst. Für die drei engagierten Auszubildenden war dies eine hervorragende Aufgabenstellung für ein fachpraktisches Projekt. Die Idee dazu enstand im März an der Lauchringer Ausbildungsbörse, an der auch die Gewerblichen Schule Bad Säckingen vertreten waren.
Die drei angehenden Maler und Lackierer haben unter Anleitung ihres Lehrers und in Abstimmung mit der Schule, an drei Tagen, die Gestaltung der Großflächenwand entwickelt, den Materialbedarf ermittelt und den Arbeitsplan erstellt. Danach wurde fachmännisch grundiert und neu gestrichen.
Die Farbe für das Projekt hat die Firma sto in Stühlingen gesponsert, was ebenfalls von den Schülern organisiert wurde. Schulleiterin Ulrike Stoll war voll des Lobes: "Die Auszubildenden haben handwerklich hervorragende Arbeit geleistet. Wir freuen uns zusammen mit unseren Schülern, dass dieser Bereich nun in hellen, frischen Farben erstrahlt." Als Dankeschön und kleine Anerkennung überreichte Schulleiterin Stoll einen Gutschein für das Restaurant und Eiscafe Pinocchio in Lauchringen.
Das Projekt gilt als ein schönes Beispiel, wie Schule und Wirtschaft miteinander kooperieren und voneinander profitieren können. An der Schule hofft man auf weitere sinnvolle Projekte dieser Art.
Das Bild zeigt den Gewerbeschullehrer Michael Przybylski und die drei auszubildenden Maler und Lackierer, sowie die Schulleiterin Ulrike Stoll
22.02.2013 - Frische Farben für den Kindergarten Schüler der Gewerbeschule verpassen Zimmer in Kindergarten
neuen
Bad Säckingen - Das Bauzimmer des Kindergartens „Treffpunkt Kinder“
benötigte einen neuen Anstrich. Dies war eine hervorragende Aufgabenstellung für ein Projekt im fachpraktischen Unterricht der einjährigen Berufsfachschule Farbe. |
Schüler der einjährigen Berufsfachschule Farbe übergeben mit
ihrem Lehrer,
Herr Przybylski, das Bild an die Schmetterlingsgruppe und deren Erzieherin Frau Baumgartner. Bild: Privat
Übungstank aus Schülerhand
13.07.2012, 12:00 Uhr
Gewerbeschule und Feuerwehr arbeiten zusammen
Gestern nahm die Feuerwehr Bad Säckingen einen neuen Übungstank in Betrieb. Es freuten sich (v. l.) Feuerwehrmann Michael Ebner, Feuerwehrleute der ABC-Truppe in Spezialanzügen, Schüler der Berufsfachschulen Farbe und Metall der Gewerbeschule Bad Säckingen, die Lehrer Michael Przybylski (Farbe) und Bernhard Baumgartner (Metall) und der stellvertretende Abteilungskommandant, Christoph Meyer. Bild: Siri
Bad Säckingen
Einen Übungstank für Gefahrguteinsätze nahm die Feuerwehr am vergangenen Donnerstag in Betrieb. „Wir von der Feuerwehr Bad Säckingen
bedanken uns ganz herzlich für den Einsatz, den die zwölf Gewerbeschüler zeigten, die den Tank für uns gebaut haben“, sagte Michael Ebner von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Säckingen. Durch dieses
Projekt sind nun die Übungen für die arbeits- und personalintensiven Einsätze im Feuerwehrgerätehaus in Obersäckingen möglich. Die Einsätze, in denen Feuerwehrleute mit Gefahrstoffen umgehen müssen,
nehmen immer mehr zu, sagte der stellvertretende Abteilungskommandant Christoph Meyer. Unabdingbar seien immer wieder stattfindende Übungen, gerade im Rahmen der Spezialausbildung von
Feuerwehrleuten. Und auch weil den Feuerwehrleuten, die mit Atemschutzmasken, Schutzkleidung und Sauerstoffgeräten ans Werk gehen, nur wenig Zeit bleibe zu handeln, bevor sie abgelöst werden müssen.
„Unsere eigene ABC-Truppe probt alleine sechs Mal im Jahr für Notfälle“, sagte Meyer.
...
[Quelle: http://www.badische-zeitung.de/]
Paul Przybylski hinterlässt seine künstlerischen Spuren
Werke des 1994 verstorbenen Tiengener Kunstmalers sind in dem von ihm gegründeten Malergeschäft ausgestellt
Tiengen (ufr) In diesen kalten Tagen Bilder eines Malers anschauen, den viele aus der Gegend noch persönlich gekannt haben dürften? Im Tiengener Malergeschäft Przybylski ist es möglich. Dort sind seit Herbst letzten Jahres Werke von Paul Przybylski ausgestellt. Der 1913 in der Schweiz geborene und 1994 in Tiengen verstorbene Gründer des Malergeschäfts, hat eine Vielzahl von künstlerischen „Spuren“ in Tiengen und Umgebung hinterlassen.
Zeit seines Lebens war Paul Przybylski schöpferisch tätig. Er besuchte nach der Meisterschule die Kunstschule Stuttgart. Bereits in den 40er Jahren, bevor er 1950 zur Sicherung seines Lebensunterhaltes den Handwerksbetrieb gründete, malte er. Hunderte von Bildern hat er hinterlassen. „Es gibt sicher viele in der Gegend, die noch eines von ihm besitzen und ihn als respektablen, in sich gekehrten Mann mit einem langen, weißen Bart in Erinnerung haben“, ist Michael Przybylski überzeugt. Er führt in dritter Generation das Malergeschäft und hat letztes Jahr aus Anlass des 60-jährigen Bestehen des Geschäfts die Bilder für die Ausstellung zusammengestellt. Die große Vielfalt im Schaffen seines Großvaters ist ihm dabei aufgefallen. Mit Öl- und Acrylfarben hat Paul Przybylski gemalt, aber auch mit dem Bleistift gezeichnet. „Manche seiner Bilder sind ganz fein, andere grob, manche modern, einige bunt und kräftig und manche sind auch ganz dunkel und traurig“, erzählt Michael Przybylski. Selbst wer kein Bild von ihm besitzt, braucht nur mit offenen Augen durch Tiengen und umliegende Orte zu gehen, um auf Werke von Paul Przybylski zu stoßen.
Ausstellung: Die Bilder Paul Przybylskis sind im Maler-Geschäft der Familie Przybylski in der Ostpreußenstraße 12 ausgestellt. Die Familie bittet vor einem Besuch um Anmeldung unter Telefon 07741/2022.